Wohnungspolitik und Eigentumsfrage

Nicht nur in Gießen, überall in Deutschland mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. Der Anteil staatlich geförderter Wohnungen geht weiter zurück, ein immer größerer Teil des Einkommens muss für Mieten aufgebracht werden. Michael Beltz, Mitglied des Kreisvorstandes und Stadtverordneter der Gießener Linken, berichtete, dass die Wohnbau Gießen GmbH laut ihrem Geschäftsbericht von 2018 keine einzige neue Wohnung geschaffen hat. Die Anzahl der preisgebundenen Wohnungen, also der Sozialwohnungen, ist um fast 100 gesunken. Gleichgeblieben ist die Summe, die die Wohnbau von ihren Gewinnen an die Stadt auszahlt: Das sind 365.000 Euro, die den Mietern abgeknüpft wurden, um den Stadthaushalt zu sanieren. Sozialer Wohnungsbau muss keine Gewinne machen, sondern unter kommunaler Aufsicht stehen. Solange es bei den Mieten vor allem um die Rendite geht, wird sich die Lage nicht verbessern. Hier kommt dann auch die Eigentumsfrage ins Spiel, wenn das Profitstreben der Immobilienkonzerne im Vordergrund steht.

Zu dieser Thematik findet am Donnerstag, dem 24. Oktober 2019, um 19 Uhr, im Kerkrade-Zimmer der Kongresshalle Gießen eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung statt. Referent ist der langjährige Chefredakteur der „jungen Welt“ und Chefredakteur der Zeitschrift „RotFuchs“ Arnold Schölzel. Veranstalter ist die Gießener Linke, Wahlbündnis aus DKP, Partei Die Linke und Linkem Bündnis, Fraktion im Gießener Stadtparlament und im Kreistag. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.