Stoppt den Krieg! Waffenstillstand jetzt!

Am Krieg in der Ukraine leiden die Men­schen auf allen Sei­ten. Es profitieren Rüstungs­konzerne, Ban­ken und andere Groß­unternehmen.
Am 27.02. be­schloss der Bundes­tag, 100 Milliarden Euro mehr für Rüs­tung aus­zu­geben, da­zu eine Fest­legung auf das NATO-2%-Ziel. Das sind Gelder, die an anderen Stellen in Deutsch­land drin­gend ge­braucht werden: Bildung, Kranken­häuser, Wohnungen uvm.
Wir teilen die Bestürzung und die Überraschung über die weitere Eskalation des Krieges. Aber alle, die heute aus Solidarität mit der Ukraine demonstrieren, müssen sich überlegen, welche For­derungen sie damit konkret unter­stützen. Gruppen, wie zum Beispiel der Jungen Union, ging es nie um ein Ende des Krieges, sondern um Auf­rüstung, Mobil­machung der Be­völkerung und vielleicht auch wieder um eine Wehrpflicht.
Wer Frieden will, darf jetzt nicht an Seite der Bundesregierung mit Waffen­lieferungen und Sank­tionen weiter anheizen, sondern das tun, was die Bundes­republik schon vor acht Jahren, als dieser Konflikt begann, hätte tun müssen: Sich um eine diplo­ma­tische Lö­sung bemühen, deeskalieren, ver­handeln. Dabei muss auch bedacht werden, dass der Maidan-Putsch maßgeblich dazu geführt hat, wo die Ukraine heute steht. Ohne den damaligen systematischen Staats­terror gegen Linke und Russen hätten sich Donbass und Lugansk nie­mals un­ab­hängig erklärt. Ohne das Schei­tern von Minsk 2, woran die BRD mit schuld ist, hätte ein diplo­ma­tischer Weg gefunden wer­den können.
Stattdessen heuchelt unsere Re­gierung jetzt Betroffenheit, während sie Maßnahmen beschließt, die das Leid der Menschen in der Ukraine und der russischen Bevölkerung nur verschärfen wird.
Genauso verlogen ist es, dass ge­schwiegen wird, wenn an der EU-Außen­grenze täglich Flüchtlinge er­mor­det werden oder ein deutsches Waffen­system in Asien oder Afrika Menschen umbringt. Der Friedens­nobel­preis­träger Obama hat in seiner Amts­zeit 26.000 Bomben in einem Jahr auf Millionen Un­schul­dige werfen lassen. Wo war der Pro­test unserer Regierung? Diese Doppel­moral ist unerträglich.
Dabei steht außer Frage, dass auch Russland ein kapitalistisches Land ist. Der Einmarsch des russi­schen Militärs in die Ukraine ist ge­fähr­lich und muss umgehend durch Ver­hand­lungen be­endet werden. Er geht weit über den legitimen Schutz der Volks­republiken auf deren Bitte hinaus. Der Ein­marsch provo­ziert eine militärische Reaktion der NATO und erhöht damit die Kriegs­gefahr weiter. Wir müssen aber anerkennen, dass die Ursache für diesen Krieg die fort­laufende Aggression der NATO gegenüber Russ­land ist.
Reinhard Lau­ter­bach, Redakteur der Tages­zeitung „Junge Welt“, sag­te zum Thema Ost-Ukraine, dass die Friedensbewegung nicht zum “Friedens­chor der NATO” werden dürfe, was sie jedoch mit einer un­be­dachten Konzentration ihrer Kritik auf Russland praktiziert.
Gewerkschaften sollten kei­ne Sank­tionen unter­stützen, die den Kon­flikt anheizen, sondern zu Streiks in den Rüstungs­betrieben auf­rufen, statt gemein­sam mit der Rüstungs­lobby auf weitere Eska­lation der Lage hinzuwirken.
Wir fordern:

  • Sofortigen Waffen­still­stand in der Ukraine!
  • Keine Verschärfung der Lage durch Waffen­lieferungen!
  • Sofortiger Stopp der NATO-Erweiterung!
  • Stopp der Sanktionen, die nur dazu dienen, die Interessen der Herr­schenden in den USA und der EU zu erfüllen und kei­nem Menschen, weder in der Ukraine, noch in Russ­land, noch sonstwo hel­fen!
    Frieden in der Ukraine kann es nur durch Ver­handlungen geben, welche die Interessen aller Konfliktparteien berück­sichtigen!

DKP Gießen