Protest vor dem Gießener Rathaus gegen Waldrodung

Protest vor dem Gießener Rathaus gegen 40.000 qm Waldrodung

Protest gegen Waldrodung für Profite von “Bieber und Marburg” vor dem Gießener Rathaus

Die Gießener Koalition aus Grünen/SPD/Linke beschloss mit ihren bürgerlichen Kumpanen aus CDU/FDP/Freie Wähler und AfD auf der letzten Stadtverordnetensitzung die Genehmigung für „Bieber und Marburg“ zum Bau einer 100 m lange Halle und die Waldrodung im Schiffenberger Wald.

Martina Lennartz (DKP), GIGG/Volt und „Die Partei“ stimmten gegen den Plan, der dem eigenen Ziel der Parlamentarier zur „Klimaneutralität 2035“ höhnisch ins Gesicht spuckt. Stadtverordnetenvorsteher Grußdorf (Grüne) ließ Zuschauer von der Stadtpolizei abführen. Grüne Abgeordnete weinten Krokodilstränen.

Die Rede von Martina Lennartz dokumentieren wir hier in Grundzügen:

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen.

Es wird keinen wundern, dass ich gegen den Bebauungsplan stimme. Seit Anfang an können alle Interessierten unsere Standpunkte im Gießener Echo- auch auf der Homepage online- nachlesen. Und eigentlich kann die Stadt Gießen selbst kein Interesse an dem Plan haben:

1. Die Stadt Gießen plant einen Hitzeaktionsplan, ein Konzept, das Maßnahmen zur Bewältigung von Hitzeperioden und zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung vorsieht.

Ziel sei es Gießen klimagerecht, sozial und lebenswert zu gestalten, für akuten Schutz und langfristige Vorsorge. Dazu will die Koalition auf mehr Grün und weniger Beton setzen. ZITAT: »Versiegelte Flächen werden schrittweise entsiegelt und begrünt, neue Bäume gepflanzt – besonders in Hitze belasteten Stadtteilen. In jeder Bauleitplanung und bei jedem Bauantrag werden diese Belange auf Basis der kürzlich aktualisierten Klimafunktionskarte beachtet.«

2. Gießen will klimaneutral bis 2035 werden. Im Koalitionsvertrag steht:

ZITAT: „Wir wollen erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger bis 2035 in einer klimaneutralen Stadt leben.“

Viele einzelne Fakten werden dort aufgeführt. Z.B. Verkehr aus der Innenstadt raus, z.B. Erhalt und Ausbau von Grünflächen.

Der Plan wurde auch hier im Parlament beschlossen.

3. Im Klimaschutz – und Energiebericht 2024 steht,

dass man an der Weiterentwicklung des Naturschutzes arbeite,

und an der Weiterentwicklung der Flächennutzung, dazu gehöre das Verhindern von weiteren Versiegelungen.

Und jetzt will die Stadt aber 10.000 Bäume fällen, die

Sauerstoff produzieren

Luft filtern

CO2 umwandeln

Nahrungsquelle für Tiere sind

Lebensraum für Tiere darstellen

Schattenspender sind und damit Hitze reduzieren

Erholungsraum für Menschen sind

den Boden feucht halten,

Fruchtbarkeit und Form der Landschaft halten,

den Wasserkreislauf in Bewegung halten.

Die eigenen Ziele des Parlaments werden damit ab absurdum geführt.