Presseerklärung der DKP Gießen zum Artikel des CDU-Stadtverbandes Gießen

In einer Presseerklärung begründete die Gießener CDU ihre Ablehnung der Ehrung der antifaschistischen Widerstandskämpferin Ria Deeg durch eine Büste in der Reihe „Gießener Köpfe“. Ihr Widerstand im Dritten Reich sei zwar zu würdigen, nicht aber ihre politische Arbeit in der Bundesrepublik. In der „später verbotenen DKP“ habe sie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte bekämpft. Die CDU verwechselt hier die KPD mit der erst 1968 gegründeten DKP. Für konsequente Antifaschisten ist die Arbeit in der KPD und später der DKP die logische Fortsetzung des Widerstandes gegen den Nazi-Faschismus. Die Wurzel des Faschismus war, ist und bleibt der Kapitalismus. Die Nazis haben 1933 die Macht nicht ergriffen, sie wurde ihnen von den politischen Kräften der Banken und Konzernen übertragen. Weder KPD noch DKP haben jemals gegen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte gekämpft, in ihren Programmen wird man nichts dergleichen finden. Verboten wurde die KPD 1956, weil sie die konsequenteste Kraft im Kampf gegen die Wiederbewaffnung war. Wahre Demokratie und die Verwirklichung der Menschenrechte, auch der sozialen Rechte wie das Recht auf Arbeit, kann es erst dann geben, wenn nicht mehr Banken und Konzerne über die Lebensbedingungen von Millionen Menschen bestimmen können. Wenn politische radikale Menschen in Gießen nicht geehrte werden dürfen, wie die CDU meint, dann müsste auch die Büste von Georg Büchner wieder entfernt werden. „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ hatte dieser im Hessischen Landboten gefordert und musste deswegen aus Hessen fliehen.