Vor einem Jahr berichteten wir darüber, dass die internationalen Pharmakonzerne, genannt „Big Pharma“, an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen gegen die Corona-Pandemie nicht beteiligt sind. Die Bekämpfung von Pandemien, die in nicht vorhersehbaren Zeiträumen ausbrechen, passt nicht in das Geschäftsmodell der Konzerne, die auf kontinuierliche wachsende Profite aus sind. Die Mittel gegen Pandemien werden von öffentlichen Forschungseinrichtungen und daraus hervorgegangenen Biotechniklaboren entwickelt. Big Pharma steigt erst ein, wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und eine Massenproduktion notwendig wird. Die Herstellung von vielen Millionen Impfdosen kann nur in großen Fabriken bewältigt werden, wie sie dort bereitstehen. Biontech kooperiert mit US-Konzern Pfizer. Der noch in der Schlussphase der Erprobung befindliche Impfstoff von CureVac wird von Bayer produziert. Die Universität Oxford wollte die Produktion ihres Impfstoffes an alle abgeben, die ihn herstellen können, musste aber auf Druck des Geldgebers “Bill Gates Stiftung” mit AstraZeneca kooperieren. Dieser Hersteller konnte aber dazu verpflichtet werden, das Serum zu einem (wahrscheinlich großzügig berechneten) Selbstkostenpreis abzugeben – er kostet pro Dosis etwa 1,50 Euro, alle anderen das 10- bis 30-fache. Daran sehen wir, wie hoch die Gewinnspanne ist, die sich Hersteller und Entwicklungslabors teilen. Fehlender Profit ist wohl auch der Grund dafür, dass dieser Stoff von Medien und Politikern schlecht geredet wird.
Gernot Linhart