DGB – Gedenken des Überfalls der Faschisten auf das Gewerkschaftshaus am 2. Mai 1933 in Gießen am 2. Mai 2023
Am 2. Mai 2023 gedachten Gewerkschafter vor dem Haus Schanzenstraße 18 des faschistischen Überfalls auf das Gewerkschaftshaus und die Zerschlagung der Gewerkschaften vor 90 Jahren. DGB-Vorsitzender Norbert Zecher und Matthis Körner hielten die Reden. Einig war man sich, dass nur die gewerkschaftliche Einheit Arbeiterrechte verteidigen kann. Norbert Zecher warnte, dass der Faschismus nicht, wie 1933 und vorher, wieder unterschätzt werden darf.
Am 2. Mai 1933 wurden reichsweit alle Gewerkschaftsbüros überfallen und die freien Gewerkschaften zerschlagen. In Gießen stürmten bewaffnete SA-Horden das Gewerkschaftshaus in der Schanzenstraße 18, prügelten Funktionäre heraus. Sie wurden in die Gaststätte „Trink aus“ gezwungen und dort misshandelt. Einige wurden in das KZ Osthofen, in der Nähe von Worms, deportiert. Das Gewerkschaftsvermögen wurde enteignet und in die volksgemeinschaftliche Deutsche Arbeitsfront (DAF) überführt. Die Gewerkschaftsbibliothek wurde beschlagnahmt und an die Universitätsbibliothek gegeben. Die Bücher verbrannten später zum größten Teil.
In der Folge wurden Tarifverträge in Tarifordnungen überführt, die verordnet wurden. Die Löhne sanken. Die Arbeitszeiten stiegen auf bis zu 70 Stunden pro Woche.
Siehe auch: Walter Deeg, Gewerkschafter, Widerstandskämpfer, Kommunist